Samstag, 24. Januar 2009
 
Politisches Mobbing im Amerlinghaus PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Auge und Ohr   
Freitag, 22. Juni 2007
Ein Beitrag zur ideologischen Alltagskritik der Wiener Linken.

Nachfolgender Aufsatz ist eigentlich kein Kommentar, paßt aber thematisch wie stilistisch auch in keine andere Katergorie, die wir vorgesehen haben. Auch wird den meisten das Insiderwissen, das notwendig wäre, um die dargestellten Ereignisse nachvollziehen zu können, abgehen. Dennoch möchsten wir unseren Leserinnen und Lesern den Beitrag, der durchaus kontroversiell diskutiert werden kann, nicht vorenthalten.


Am Dienstag den 22. 5. 2007 wurde einem Aktivisten der Gruppe Am Sand jegliche weitere Arbeit in der Gruppe untersagt. Er hatte sich sehr intensiv in der Beratung von AMS-Opfern und sonstigen Arbeitslosen/Prekären engagiert und, zusammen mit einem zweiten, ebenso neu hinzugekommenen Aktivisten, eng mit der kleinen Kerngruppe der Initiative Am Sand zusammengearbeitet, die aus der bekannten libertär-feministisch eingestellten Maria H. sowie Andrea K. besteht, die politisch etwas schwerer einzuschätzen ist.


In Am Sand sowie den meisten unter der Dachorganisation ArbeitlosensprecherIn zusammengefaßten Initiativen prallen häufig unterschiedliche Lebenskulturen und Diskurse, im Klartext soziale Schichten mit ihren entsprechenden Sprachen, aufeinander – das macht die Schwierigkeit aus, eine gemeinsame Politik zu finden, stellt aber auch einen gewissen Reiz dar, gerade weil die Entscheidungsfindung und Koordinierung der verschiedenen „Mentalitäten“ so schwierig ist. Es handelt sich nicht um eine relativ homogene Gruppe, sondern um das Gegenteil: ein extrem inhomogenes und widersprüchliches Stückwerk. Kommunisten oder linke Sozialisten (ganz zu schweigen von Leuten aus dem antiimperialistischen Lager) sind dort nicht zu finden, weder in der Führung, noch in der Basis.

Die Welten, die dort aufeinandertreffen, sind zum Teil durch völlige Skepsis gegenüber und Ablehnung der Linken geprägt: das betrifft proletarische, sozial marginalisierte und langjährig prekäre Elemente, aber auch von den AltaktivistInnen, von denen praktisch nur mehr zwei bis drei übriggeblieben sind, ist eindeutig eine Abneigung zu spüren gegen jeglichen Vorschlag, sich ein wenig im Netzwerk der außerparlamentarischen Linken zu positionieren, und das bedeutet natürlich auch im trotzkistisch-kommunistisch-bolschewistisch-linkssozialistischen Bereich. Man verzeihe die Zusammenfassung des kaum zu Vereinbarenden. Von allem was links ist, hält man sich fern. Rituell wird von drei Leuten im antikommunistischen Lager des österreichischen May-Day mitmarschiert und somit „Undogmatik“ zelebriert. Das ist alles.

Viele Monate lang war die doppelte Pressearbeit diskutiert worden: die notwendige auf die bürgerliche Presse gerichtete und die mit/in der linken/alternativen Presse. Das führte zu einem völligen Desaster. Kontinuierliche Pressearbeit mit dem Ziel der Präsenz in der Mainstreampresse war de facto nicht zu organisieren und kam aus einem embryonalen Zustand nicht heraus, ja fiel hinter ihn bald wieder zurück, und etliche der Alt-AktivistInnen weigerten sich,“linke Pressearbeit“ zu machen. Es wäre ihnen nicht im Traum eingefallen, sei´s Fälle, sei´s Strategiedebatten systematisch an die Proletarische Rundschau, an die Linke, an trotzkistische Blätter oder an die Bruchlinien zu schicken. Sogar die akin war unterversorgt.

Wenn wir nirgends unseren Platz haben, dann haben wir wenigstens einen Platz in der Linken, als kämpfende Arbeitslose. Wo denn sonst? Das dachten aber nicht alle bei Am Sand.

Eine Zeit lang hatte die ArbeitslosensprecherIn einen recht virilen und dominierenden Sprecher, sodaß es wahrlich auffiel. Er hatte zwar eine Reihe von Kontakten zur Mainstreampresse aufgestellt, aber durch eine gewisse Voreingenommenheit und Unduldsamkeit viele Diskussionen zerstört. Als einmal in den Räumen des Amerlinghauses ein Fernsehinterview mit Betroffenen stattfand, riß er zuvor sämtliche linken Plakate von den Wänden.

Erstaunlicherweise war dieser sehr dominierende Mann von der aus den beiden obgenannten Frauen bestehenden Kernmannschaft lange Zeit durchaus geduldet, obwohl sein Stil und sein Auftreten eigentlich inkompatibel waren mit der feministisch-libertären Differenziertheit, die das overt und hidden programme der weiblichen Stamm-Mannschaft ausmacht. Oder sollte man sagen: mit der vorgeblich feministisch-libertären Differenziertheit? Das war eine bedenkliche Toleranz. Man hält sich Leute, die man braucht, und man hält sich Leute in der Basis, solange man eine Basis braucht.

Schließlich wurde er doch abgesetzt.

Es ist erstaunlich, wie wenig Kritik in der Folge auch an offen rassistischen Äußerungen getätigt wurde. Ein ehemaliger Plenumsteilnehmer von Am Sand (das Plenum existiert schon lang nicht mehr, und es war grundsätzlich von der Kernmannschaft nie moderiert worden!), ein mit Amtswegen und –kniffen sehr erfahrener Arbeitsloser hat mehrere Male in seinen Redebeiträgen – auch bei öffentlichen Hearings des Vereins – rassistische Äußerungen gegen schwarze Frauen fahren lassen. Das beeindruckte die pseudofeministische Kernmannschaft nicht. Ein weiterer, zum Teil unterschiedlichen Institutionen zugetaner Kommunikator und Verwalter mehrerer Listen zeichnete sich dadurch aus, daß er vor der drohenden Überschwemmung durch Fremde, wie sie nicht nur von ihm beschworen wurde, mit der Formel: „Jezz homma boid den Hoibmond am Stephanstuam“, warnte. Umso bedauerlicher, als es sich um einen sehr agilen und interessanten Menschen handelt.

Es gab keine Maßnahmen gegen diese Leute ,geschweige denn kritische Diskussionen darüber. Die De-facto-Führung, die nur auf der Phänomenen-Ebene "weiblich" ist, mußte sich darüber im klaren sein, daß keine Bewegung sich entwickeln kann, in deren Mittelpunkt ungestraft Rassismus gedeiht. Sogar ein langjähriger, an sich sehr wertvoller Aktivist der Arbeitslosenbewegung klagte mehrere Male über die Wellen türkischer Einwanderer.

Kritik von Aug und Ohr an der Passivität der De-facto-Führung in diesem Zusammenhang blieb ungehört. Man kann sich das lange Behalten des Sprechers und der rassistischen Plenarteilnehmer nur dadurch erklären, daß die De-facto-Führung neue nützliche Kommunikatoren wie auch eine gewisse exemplarische Basisklientel solange als es tunlich ist zusammenhalten will, und daß es keine eindeutigen Enscheidungsmechanismen gibt. Das ist allerdings ein ernstes Manko bei einer solchen Initiative/Organisation.

Man kann den politischen Schluß ziehen, daß angesichts der ja in Österreich unterentwickelten proletarischen und subproletarischen Kultur in so einem gesprenkelten Forum zuerst einmal auf breiter Ebene Bewußtseinsarbeit Hand in Hand gehen muß mit den beiden ausgewiesenen Pfeilern der herkömmlichen Arbeit Beratung und Empowerment. Zu dieser wesentlichen Vorbedingung, ja Vorarbeit kam es nicht.

Die Überkorrektur dessen ist Dezisionismus.

Da die deftigen proletarischen und subproletarischen Welten sich mit abgehobener akademischer kritischer Zögerlichkeit stoßen, kommt es manchmal zu drastischen Lebensschilderungen aus dem proletarischen/subproletarischen, ja auch lumpenproletarischen Milieu, die eben bloß mit den Instrumenten jenes Milieus bewerkstelligt werden können, und die von der "unproletarischen" Partie kaum ertragen werden.

So wurden kürzlich in einer Schilderung aus der sozial etwas irregulären Jugendzeit eines der Aktivisten von Am Sand das Gürtelmilieu und die "Hosn", die do am Strich g´schickt wean, so geschildert, wie die Realität ist, mit einer Sprache, die zwar einerseits in ihrer Brutalität der brutalen Realität genau entspricht, aber andererseits nicht die signa der gebührenden Distanz in ihren "veristischen" Diskurs eingebaut hatte, sodaß die distanzlose Schilderung des brutalen Verfügens über Frauen als total frauenfeindlicher Diskurs per se ausgelegt wurde, also uminterpretiert wurde. Mithilfe geleistet hat dabei wohl auch eine Aversion gegen proletarische Sprache überhaupt. Der distanzlose Verismus und die gemeine Beschreibung des Gemeinen, die gemeine Männer-Schilderung, die aber nicht als Anerkennung, sondern als Anklage gemeint war, wurden als frauenfeindlicher Akt großen Ausmaßes aufgebläht.

Nun ist der Mann, der diesen Diskurs führte, zwar durch ein gewisses Desinteresse am Feminismus gekennzeichnet (Wo sollte er ihn auch in dieser Gesellschaft jemals lebendig wahrgenommen haben? Man setzt offenbar bei allen Proletariern voraus, daß sie sich in abgehobenen akademischen Zirkeln wiederfinden! Von einer proletarischen Frauenemanzipationsbewegung kann ja leider nicht die Rede sein) aber seine Distanz zu diesen verborgenen Werten wird ihm als grundsätzliche Feindschaft ausgelegt.

Statt daß man versucht, sein Bewußtsein als Berater in Richtung Verständnis für die radikale Emanzipation der Frau zu fördern.

Es handelt sich in diesem Fall allerdings um keinen Proletarier im klassischen Sinn, sehr wohl aber um eine Person, der in erster Linie die spontane und bewußtlose Diktion der unteren Volksschichten zur Vefügung steht.

Zwischen Skepsis und Frauenfeindschaft ist aber ein großer Unterschied. Sind aber Skepsis und Distanz denn verwunderlich angesichts des vorherrschenden Mittelschichts- und Oberschichtenfeminismus, ja angesichts des militärischen Feminismus der Verräterin Alice Schwarzer, angesichts der Vorherrschaft also des reaktionären, antiproletarischen Feminismus?

Man will "Arbeit" mit Proletariern und Subproletariern machen, und man hat kein Konzept, das ihrer Klasse entspricht.

Dieser bürgerlich zerstörte Post-Feminismus ist häufig (verdeckt oder offen) antikommunistisch und dient oft, wie im Falle der personalisierenden Kritik an Venezuelas Präsident Hugo Chávez durch antiautoritäre und anarchistische Kräfte, zur Zerstörung sozialistischer (und potentiell kommunistischer) Zusammenhänge, ist also ähnlich wie der Zionismus und die berühmte zionistische Gleichsetzung von Antizionismus und Antisemitismus zu einer antikommunistischen Waffe verkommen.

Der Betroffene war seit vielen Wochen an zahlreichen Beratungen beteiligt und hat sich sehr in die Materie eingearbeitet. Sein Fehler, wie der seines neuen Partners, war, daß er sehr temperamentvoll bis extrem laut war und durch das Temperament und die Lautstärke extrem vereinnahmend wirkte.

Diese Eigenschaften kann man aber ebensowenig als per se frauenfeindlich bezeichnen, als man das Recht hat, die extrem leise und zögernde und sich gegenüber jeglichen organisatorischen Fragen und Vorschlägen stets sehr bedeckt haltende "Art" einer der Kern-Aktivistinnen dieser Initiative als grundsätzliche Diskursunfähigkeit zu brandmarken. Im zweiten Falle wäre eine solche Verurteilung ein irrationaler Akt. Weder sind die einen Frauenhasser, noch ist die andere deppert.

Ein Großteil der Menschen, die Beratung suchen, sind Frauen. Haben die Berater, um es ein wenig maoistisch auszudrücken, den Frauen gedient, oder haben sie gegen sie gearbeitet? Von Aug und Ohr wurde versucht, ein Treffen vorzuschlagen, auf dem der Konflikt ausgesprochen und die Animositäten abgebaut werden konnten. Dieses Treffen hätte zustandekommen können, aber die Zeit reichte nicht.

Am Dienstag, dem 22. 5.wurde ein internes Treffen zwischen M. H., A. K. und Frau Lisa Grösl anberaumt, auf dem die Genannten - darunter Frau Lisa Grösl - den Aktivisten St. von jeglicher weiterer Mitarbeit bei der Beratung ausschlossen und ihm für das Amerlinghaus Hausverbot erteilten.

Gravierend ist, daß er nicht einmal angehört wurde. So wird selten bei solchen Parteigebilden wie der SPÖ und der FPÖ verfahren. Dort findet zuerst eine Pseudo-Anhörung statt, und dann wird man hinausgeworfen.

Zu einer Anhörung gehört eine ruhige und von beiden Streitparteien getragene Vereinbarung über einen Termin und über die Modalitäten des Gesprächs: Diese Voraussetzungen waren allerdings nicht gegeben. Der Betroffene war zwar kurzfristig einseitig aufgefordert worden; sich zu einem bestimmten Termin zu melden, aber dieser Mitteilung waren maßlos übertriebene Angriffe vorausgegangen, die die Tatsache der drastisch-gefühllosen Schilderung in inakzeptabler Weise mit unglaublich übersteigerten Anschuldigungen garnierte, sodaß das Schreiben den Charakter einer manipulativen Verzerrung annahm.

In einem E-Mail vom 16. Mai ist vom "Stammtischfaschismus", einer "versammelten Meute" (vom Staat gequälte Arbeitslose sind also für diese Pseudo-Frauen nichts als eine Meute!) die Rede, es hätte sich, so heißt es wörtlich, um ein „Anbrunzen der Frau" gehandelt.

So gerechtfertigt diese Sprache einer radikal feministischen Kritik in Tausenden von Fällen ist, hier geht sie am Thema vorbei. Das notwendige Instrument scharfer, radikaler feministischer Kritik wird hinterhältig verwendet, um einen sozial aktiven Gegner aus den eigenen Reihen zu liquidieren.

Es ist die Wut der politischen Ohnmacht, die sich, in Abwandlung eines Diktums von Karl Kraus, am Geschlecht vergreift. Diese Wahrheit gilt in erster Linie gegen Misogynie, aber auch in die andere Richtung, wie die Genderforschung leicht feststellen könnte.

Wer kann sich angesichts solcher Hetztiraden bereit finden, sofort und bereitwillig an einem Klärungsgespräch teilzunehmen, das bloß von einer Seite anberaumt wurde?

Von der Seite, die noch dazu die Macht hat: von der Seite, die offiziell ist (der bekannte Kern vom Am Sand) und von den Leuten, die die Ressourcen und die Schlüssel des kommunal finanzierten Amerlinghauses in der Hand haben: Frau Grösl also. Man hätte zumindest einige Zeit verstreichen lassen sollen, bis sich die jeweiligen Positionen abgeklärt hätten. Dazu war die Kernmannschaft von Am Sand, das nun politisch wahrlich am Sand ist, nicht bereit, und hat den großen Fehler begangen, einen Ausschluß ohne Anhörung, eine Gerichtsverhandlung ohne Beteiligung des Angeklagten und, ein Tribunal in absentia des Betroffenen durchzuziehen.

Das Amerlinghaus hat diesen Ausschluß mitgetragen und nicht nur, wie Frau Maria H. Aug und Ohr in einem Telefonat am 24. Mai mitteilte, "unterstützt". In Wortdrechseleien sind diese Pseudolinken immer gut.

Das prädestiniert sie für Jobs in der Sozialdemokratie oder bei den Grünen - denen sie bisher allerdings vergeblich nachgelaufen sind.

Das politisch-soziale Betätigungsverbot wurde von Frau Grösl wie den Kernaktivistinnen Maria H. und Andrea K. ausgesprochen.

Das erste Mal wurde von der führenden und gut bezahlten Kulturmanagerin des Amerlinghauses ein politisches Arbeitsverbot erteilt - denn Am Sand ist sehr wohl ein politisches Projekt! - und damit ein ungeschriebenes Gesetz gebrochen, nämlich das, daß keine politische Zensur ausgeübt werden darf, wie etwa im WUK oder im EKH.

Die neue Klein-Crew des Amerlinghauses, die aus Frau Gr. und ihrem Kollegen W. besteht, ließ sich vor wenigen Jahren als politische Innovation an und öffnete den Büro-Bereich des Amerlinghauses für die kommunikative, insbesondere politische Arbeit, besonders an den PCs, bot Druckmöglichkeiten, entwickelte sich zu einem Kontaktzentrum und erlangte bald eine Funktion in der Linken, die früher, mutatis mutandis, etwa der RBH oder das Medienzentrum der HTU innehatten. Unter dem grünen Parteimann Brunner-Sburny und der - allerdings sympathischen - Kulturmanagerin, Dichterin und Roma-Spezialistin Christa Stippinger war eine wesentlich weniger offene Politik praktiziert worden. Da durfte keiner nur einen Computer anrühren. Offensichtlich gibt´s jetzt da ein Roll-back.

In der letzten Zeit verkam das Projekt zusehends. Es trat eine gewisse Klientel auf, die offen sexistisch agierte. Ein – afrikanischer - Betreiber einer Tanzgruppe, eher ein Managertyp, warb für seine Gruppe mit bunten Postkarten, auf denen fast nackte Frauen mit breit dem Publikum zu gespreizten Beinen abgebildet waren. Frau Grösl, die Kennerin des afrikanischen Ambientes, förderte diesen Typen, der ohne Schwierigkeiten die Ressourcen des Amerlinghauses in Anspruch nahm und wohl auch in Zukunft in Anspruch nehmen wird. Die Kritik daran verhallte. Ein weiterer ihrer Klienten, ebenfalls ein Afrikaner, sah sich stundenlang nackte Frauen am Computer an. Die Kritik an dieser männlichen Speibe – die wohl Aufgabe auch eines jeden linken Mannes sein sollte - wird von Frau Grösl wohl als Rassismus interpretiert werden.

Auch ihr Mitarbeiter hatte nichts dagegen einzuwenden. Im linken Bereich sollte scharfe Kritik, sollten harte Auseindersetzungen selbstverständlich sein – nicht in diesem gemeindeabhängigen Wiener Quallenmilieu.

Schließlich werden die Computer seit einiger Zeit von Arbeitslosen blockiert, die darauf bloß spielen, stundenlang, und dadurch die Arbeit der Arbeitsloseninitiativen blockieren, so etwa die der gefeuerten Am-Sand-Mitarbeiter. Regelmäßig heißt es: Ich muß erst zu Ende spielen, wenn er aufgefordert wird, den Platz freizumachen. Was ist das für ein Spiel? Back Gammon oder so ähnlich, heißt der Dreck.

Frau Grösl, in derer Verantwortung sich die Mutation des Amerlinghauses befindet, hat, mit ihrer antifeministischen Haltung kein Recht, sich als Hüterin der Interessen der Frauen aufzuspielen.

Vom Berufsverbotsgespräch nahm der enge Mitarbeiter des wie in der allerletzten halblegalen Klitschenfirma blind und brutal gefeuerten Arbeitslosenaktivisten eine Erfahrung mit, die er so lange nicht vergessen wird. Es muß eine Katastrophe gewesen sein, er verließ den Ort ziemlich bald wieder und erklärte, zunächst mündlich und dann in einem E-Mail vom 24. Mai, er gestatte sich, seine "Arbeit bei Am Sand augenblicklich zu beenden und ebenso aus Solidarität zu x. (Aug und Ohr) und St. (den Gekündigten) mich vom Amerlinghaus gänzlich fernzuhalten."

Aug und Ohr wurde von Frau Grösl ebenfalls gezwungen, kurze Zeit nach diesem Ereignis und unverzüglich die Lokalität des Hauses zu verlassen. Anlaß war allerdings in diesem Fall die Kritik von Aug und Ohr am Eindringen von dealer-ähnlichen Typen, die sich am Vortag im Büro eine wüste Schlägerei geliefert hatten.

Die Politik der Frau Grösl ist es seit jeher, diese und ähnliche Dinge (etwa den extrem unangenehmen Dauerkonflikt mit dem Betreiber des widerlichen Amerlingbeisls) zu vertuschen.

An diesem Schläger- und Dealerfall kann man ersehen, wie sich die politische Atmosphäre im Amerlinghaus in der letzten Zeit rapid verschlechtert hat.

Aufgrund der derzeit herrschenden Wetterlage hält sich der erfahrenste und vielleicht auch bekannteste Aktivist aus dem Bereich von Am Sand, der früher in anderen Initiativen gearbeitet hat - so hat er schon vor 23 Jahren mit einem politisch damals sehr engagierten Rechtsanwalt einen Rechtsladen gegründet - von der Beratungstätigkeit bei Am Sand zurück. Ein weiteres Bauernopfer.

Um´s genauer zu sagen: Er hat die Mitarbeit verweigert, er boykottiert sie.

Das ist ein großer Verlust für die Betroffenen, oft sind es sehr verzweifelte Menschen, die zu diesen Beratungen kommen, und seine Erfahrungen und seine Kenntnisse der Tricks, mit denen man den Behörden beikommen kann, seine juristischen und administrativen Kenntnisse sind unentbehrlich geworden, und die jüngeren Mitarbeiter haben oft auf seine Erfahrung zurückgegriffen. Er gab nur, gab, war also in diesem Sinn recht unmännlich. Männer nehmen, fressen und schlagen nur. Vertikal eingestellte Frauen ebenso.

Das kann der Gemeinde Wien, die das Werkl finanziert, nur recht sein.

Die Kernmannschaft geht auch mit Täuschungen vor. Noch eine halbe Stunde vor dem endgültigen Ausschluß des Bezirksgerichts saß Frau Hintersteiner mit dem Berater, der sich mit dem Ausgeschlossenen solidarisieren sollte, zusammen, und erwog, mit ihm zusammen eine programmatische Einzelarbeit der unterschiedlichen Kulturen der unterschiedlichen Beratergruppierungen, mithin eine partielle Trennung der Aktivitäten, und sie war damit einverstanden, daß Einzelgruppierungen durchaus ein spezifisches Einzel-Profil haben können. Gleichzeitig wurde eine koordinierende gemeinsame Besprechung der Fälle ins Auge gefaßt, eine systematische Vor- und Nachbereitung, die bisher nur kurz erprobt worden war.

Eine kalmierende Entzerrung und pragmatische organisatorische Koexistenz wurde von Aug und Ohr ebenfalls unterstützt, vergebens. Ein Treffen zur ruhigen Klärung fand nicht mehr statt.

Im selbsternannten Gerichtssaal war Frau H. plötzlich ganz anderer Meinung, beklagt sich der betroffene "externe" Teilnehmer. Ist sie umgedreht worden?

Der große Fehler dieses politischen Standgerichts war, nicht nach einer Abstimmung der unterschiedlichen Kulturen zu suchen, sondern die, siehe Foucault, herkömmlichen Maßnahmen des Wegsperrens und Ausschließens zu bemühen.

Das ist gelebte Sozialdemokratie!

Die real Betroffenen, nämlich die, die beraten wurden und denen jetzt die Beratung abgeschnitten wird, die wurden gar nicht gefragt.

Es ist ja nur die Basis, es ist ja nur der Pöbel.

In einem E-Mail von Andrea K. wurde schließlich Aug und Ohr als „Polizeispitzel“ bezeichnet. Damit schließt sich Andrea K. an ein Hetzmuster an, das von einer kleinen, sich anarchistisch gebenden, Gruppierung seit Jahren gegen Aug und Ohr aufgewendet wird. Gegen Aug und Ohr wird seit Jahren, immer gekoppelt, als „Antisemit“ und „Polizeispitzel“ gehetzt. Hauptorgan dieser Hetze war das – inzwischen offenbar liquidierte – indymedia Austria. Dem politischen Mobbing im Amerlinghaus war also ein jahrelanges elektronisches Stalking vorangangen. Es fand seinen Höhepunkt im vergangenen Jahr: Da wurde er von diesen Hetzern sogar zu Boden geschlagen.

Andrea K., die bei diesen Leuten ihre Anleihe macht, hat ihre Behauptung sowohl im Igel, der Liste der im Arbeitslosenbereich tätigen AktivistInnen, veröffentlicht, als auch an gesendet.

Nun kann man zurecht feststellen daß im Amerlinghaus von der Gemeinde bezahlte Kontrollorgane sitzen, die bei politischen Auschlußverfahren eng mit Aktivisten zusammenarbeiten, welche anderen Aktivisten Kollaboration mit der Polizei vorwerfen.

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